Thema: Was Ihnen Ihr Herz nicht verzeiht und wie Sie es schützen können

Vortrag von: Professor Dr. Dr. Friedhelm Beyersdorf

Infos zur Vortragreihe

02.04.2019
19:30 Uhr
Europa-Park, Hotel „Colosseo“

Am 22. Tag der Schwangerschaft, geschützt im Mutterleib, geschieht das Wunder. Ein kleines Herz beginnt zu schlagen. Allein bis zur Geburt 50 Millionen Mal! Es schlägt und schlägt – Tag wie Nacht, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr…..Im Laufe eines Lebens zwischen 2,7 bis 3,3 Millarden Mal, wenn man von der durchschnittlichen Lebenserwartung ausgeht. 2.700.000.000 mal – eine unvorstellbare Zahl! Doch das Herz ist viel, viel mehr als eine Pumpe. Es kommuniziert mit dem Gehirn auf verschiedenste Weise und gilt als Sitz unserer Emotionen. „Man sieht nur mit dem Herzen gut,“ sagte schon der kleine Prinz bei Antonie de Saint-Exupéry. 2. April 2019, Europa-Park, Hotel „Colosseo“, 19.30 Uhr. Professor Dr. Dr. Friedhelm Beyersdorf, ärztlicher Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen, legt los. „Was Ihnen Ihr Herz nicht verzeiht und wie Sie es schützen können,“ ist der Titel seines Vortrags. „Schützen“ ist das Thema, das Friedhelm Beyersdorf besonders am Herzen liegt und hier seine Ratschläge: „Rauchen“ ist das absolute „no go“ – oder „geht gar nicht“ auf neudeutsch. „Rauchen ist wie russisches Roulette, jeder zweite bekommt Probleme und bei Frauen steht Lungenkrebs bereits vor Brustkrebs als Todesrate,“ ermahnt der Herzchirurg sehr eindringlich! „Rauchen kostet zwischen 13 und 20 Jahren Lebenszeit“! Sein Tipp an alle Raucher: Suchen Sie sich Hilfe. Es gibt gute Raucherentwöhngsprogramme. Weiter geht’s: Verabschieden Sie sich von überflüssigen Pfunden. Vor allem Rettungsringe um die Taille sind nicht gerade attraktiv und eine ernste Gefahr. Das Bauchfett produziert Entzündungsstoffe und Übergewicht ist oft gekoppelt mit Diabetes, Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten – eine fatale Kombination. Jeder Zentimeter weniger lässt Ihr Herz aufatmen.

Tipp Nr. 2: Kaufen Sie sich ein Blutdruckmessgerät. Messen Sie Ihren Blutdruck selbst und imme an beiden Armen. Sind die Werte unterschiedlich, dann stimmt immer der höhere Wert. Zeigen Sie diese Werte Ihrem Arzt, es könnten wichtige Hinweise auf eine aterielle Verschlusskrankheit sein. Bluthochdruck bereitet oft überhaupt keine Beschwerden, können aber auch die Nieren schädigen und erhöhen die Gefahr eines Schlaganfalls. 500 interessierte Zuhörer werden nachdenklich. Es geht in eine Richtung, die nur allzu vertraut ist. Das Motto lautet: Tu was! Und es ist noch lange nicht alles was man tun sollte, wenn man nicht nur einfach alt werden, sondern dabei auch noch gesund bleiben will.

Tipp Nr. 3: Messen Sie Ihren Blutzucker. Nüchtern sollte er unter 100 mg sein und nach dem Essen unter 130 mg. Blutzucker darf nicht zu hoch sein, da er auf Dauer die Blutgefäße und Organe schädigt.

Tipp Nr. 4: Cholesterin gehört zu den Blutfetten, die eine wichtige Aufgabe erfüllen. Doch auch hier gilt: Eine zu hohe Konzentration von „schlechtem“ Cholesterin ist gefährlich, da es einen zu hohen Anteil an einer fettähnlichen Substanz hat (so genanntes Lipid).

Tipp Nr. 5: Bewegen Sie sich und „ich habe keine Zeit“ ist keine gute Ausrede. Meiden Sie den Fahrstuhl, fahren Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit, gehen Sie in eine Herzsportgruppe oder werden Sie Mitglied in einem Sportverein. Auch das Fitnesscenter mit einer guten Anleitung ist zu empfehlen oder – wenn es der Geldbeutel erlaubt – buchen Sie einen Personal-Trainer. Wie auch immer – bewegen Sie sich – 30 Minuten, dreimal in der Woche sind ein guter Anfang. Friedhelm Beyersdorf schaut in die Runde. Seine Zuhörer sind still geworden. Viele bekannte Gesichter sind unter ihnen. Patienten, denen er helfen konnte und die jetzt ein neues, gesünderes Leben beginnen möchten. „Dass wir immer länger leben haben wir natürlich auch der Medizin zu verdanken“, sagt er, „doch auch einer ausgewogenen Ernährung, bei der sogar Rotwein in Maßen erlaubt ist“. Das freut natürlich viele. Doch darauf achten, dass im Körper keine Entzündungen sind und einmal im Jahr zum „TÜV“ gehen, der in diesem Fall der Hausarzt ist. Spannend wird es, als der Chirurg von den neuesten Entwicklungen in der Medizin spricht. Von der Zukunftsforschung, von der Digitalisierung, von „Uhren“, die alle Körperfunktionen überprüfen können und Tests, die Krankheiten voraussagen. Von „Kunstherzen“ und Menschen, die schon 23 Jahre mit dem Herz eines Toten leben. Und von der Forschung, die darauf zielt, noch länger zu leben. Und doch: Das Herz schlägt etwas 100.000 Mal am Tag und pumpt dabei bis zu 10.000 Liter Blut durch die Blutgefäße – 81Jahre oder länger. Es gibt bis heute keine Maschine, die das schafft. Da ist ein jährlicher „TÜV“, Bewegung, ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Rauchen und zu viel Alkohol und ein bisschen kümmern um ein paar weitere Dinge nicht zu viel verlangt. 500 Zuhörer sind begeistert und Marianne Mack voller Dank für diesen kompetenten, informativen
und so gut verständlichen Vortrag eines Chirurgen, der sich in seiner wenigen Freizeit für ihre gute
Sache einsetzt.
Die Spenden des Abends gehen auf das Spendenkonto von Marvin, einen fünfjährigen, behinderten
Jungen, dessen Eltern mit viel Eigenarbeit ihr Haus behinderten-gerecht umbauen müssen (Infos zur
Vortragsreihe und dem Förderverein unter www.santa-isabel-ev.com).

Professor Dr. Dr. Friedhelm Beyersdorf

Professor Dr. Dr. Friedhelm Beyersdorf, ärztlicher Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen, liegt jedes Herz am Herzen und ganz besonders die kleinen, schwachen

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