Der Abend beginnt mit großen Emotionen. Weinen und Lachen sind nah beieinander. Ein berührender Film, gedreht in der der familienorientierten Krebsnachsorgeklinik Katharinenhöhe in Schönwald im Schwarzwald, bewegende Worte einer Mutter, deren Kind schwerstkrank ist. Kinder, blass und zart mit äußerlichen Narben und seelischen Wunden, doch umgeben von fürsorglichen Betreuern, Eltern und Geschwistern. In den Händen halten sie kleine Euromäuse, die sie fest an ihre zarten Körper drücken. Sie lächeln, ja manchmal lachen sie sogar…….
Ein kurzer Film – nur fünf Minuten, doch er spiegelt wieder, worin die Mitarbeiter der Katharinenhöhe ihre Aufgabe sehen – physische und psychische Betreuung, wieder aufleben lassen, mutig in die Zukunft schauen.
Auch Gerdi Staiblin, von 1996 bis 2001 Ministerin für Ernährung und Ländlichen Raum in Baden-Württemberg schildert mit bewegenden Worten ihre Eindrücke, denn auch sie hat die Katharinenhöhe besucht. Es ist still im Saal, über 400 Gäste von Marianne Macks ehrenamtlicher Vortragsreihe „Neue Perspektiven“ wissen jetzt, wohin ihre Spenden gehen, die sie gerne gegeben haben. Sie kommen diesen Kindern und ihren Familien zugute und werden in den Bau einer Bowlingbahn fließen – ein wichtiges therapeutisches wie fröhlich machendes Projekt.
3. Mai 2017, Europa-Park, Hotel „Colosseo“, 19.30 Uhr. Matthias Herzog, der Referent dieses Abends, mischt sein Publikum auf – und es wird bunt, genauer gesagt: rot, gelb, grün und blau. Diese Grundfarben symbolisieren vier unterschiedliche, menschliche Charakteren, die man kennen sollte. Denn der Extremsportler und Bestsellerautor hat das Ziel seinen Zuhörern das schöne, schwere Miteinander zu erleichtern, manchmal sogar erst möglich zu machen. Was tun, wenn wir mit Arbeitskollegen oder Familienmitgliedern einfach nicht warm werden, es aber irgendwie leisten müssen? Da hilft nur „Typisch – Menschenkenntnis auf einen Blick“ , sagt der studierte Sportwissenschaftler mit Schwerpunkt Psychologie und so lautet auch der Titel seines Vortrags.
Das wichtigste zuerst, zwei Regeln, die unsere Einstellung gleich ändern:
„Behandle den anderen so, wie du behandelt werden willst!“ Das ist noch gut zu leisten und sehr einleuchtend. Doch dann wird es schwierig, denn die Platin-Regel lautet: Behandle den anderen so, wie er bzw. sie behandelt werden will!“
Und rot, gelb, grün, blau kennen zu lernen ist das Ziel des Referenten. Matthias Herzog zeigt die Unterschiede sehr deutlich. In seiner Körpersprache, Stimme, Wortwahl, Ausstrahlung erkennt man dank seines schauspielerischen Talents sofort die passende Farbe. Aber auch Promis müssen zur Verdeutlichung herhalten.
Rot ist zum Beispiel Dieter Bohlen, gelb Thomas Gottschalk, grün Steffi Graf und blau Dr. Angela Merkel.
Damit ist eigentlich alles gesagt: Rot und gelb sind extrovertiert und grün und blau sind introvertiert.
Doch erkenne dich selbst ist das Motto und eine große Frage steht im Raum – sind wir so dominant und selbstbewußt wie Dieter Bohlen, so fröhlich, charmant und schlagfertig wie Thomas Gottschalk, so vertrauensvoll und harmoniebezogen wie Steffi Graf oder so perfekt, präzise und vorsichtig wie Angela Merkel? Was ist unsere Grundeinstellung, wie sind unsere Lebensziele? Schwere Fragen, deren Antworten man sich selbst erarbeiten muss und natürlich sind wir alle nicht nur rot oder blau, ausschließlich gelb oder grün, sondern oft genug eine gute Mischung.
Matthias Herzog ist in seinem Element. Er läuft durch den Saal, reißt die Zuhörer mit, bringt klare Worte und Spannung in den Vortrag. Langeweile sieht anders aus und die Zeit rinnt nur so dahin.
Nachdenkliche Gesichter – wie fühlen wir und wie fühlt unser Gegenüber? Ergebnisbezogen – rot, erlebnisbezogen – gelb, beziehungsbezogen – grün, aufgabenbezogen – blau?
Über welches Feedback würden Sie sich freuen:
„Du bist anders als die anderen. So jemanden wie dich gibt es nur einmal“, dann sind Sie „rot“.
Oder: „Du bist klasse. Es macht Spaß mit dir zusammen zu sein“, dann sind Sie ziemlich „gelb“.
Doch bezeichnet man Sie als herzliche, gute Zuhörerin, der man vertraut und die man mag, dann sind Sie richtig „grün“. Aber: „Du bis perfekt. Auf dich kann man sich verlassen“, – siehe Angela Merkel – also „tiefblau“.
Keine Frage, wenn man sich selbst erkennt, ist ein großer Schritt getan. Und dann greift Regel Nr. 1 „Behandle den anderen so, wie Du behandelt werden willst“ und man könnte diesen Satz noch erweitern: „Nimm ihn so, wie er ist, Du kannst ihn nicht verändern, sondern nur an Dir selbst arbeiten.“
Matthias Herzog stellt seinen gesamten Vortrag kostenlos zur Verfügung. Er schenkt das eBook zu seinem Originalbuch „Spitze sein“ und den Gesamterlös aus dem Verkauf seiner „roten Nasen“, die man einfach aufsetzen kann, wenn man genervt ist.
Die Zuhörer sind begeistert und Marianne Mack ist dankbar und glücklich. Ein informativer, klarer Vortrag von einem kompetenten Referenten, Gäste, die in ein Thema hineinwachsen konnten, das so schwierig wie wichtig ist und noch eine zusätzliche Spende für ihr großes soziales Projekt. „Neue Perspektiven“ in alle Richtungen.