Sie ist 29 Jahre jung, schlank, gut aussehend und äußerst schlau. Sie bewegt sich auf der Bühne als wäre es ihr zu Hause und ihr zuzuhören macht nicht nur Spaß sondern lernt uns auch zu lernen, zu behalten, zu speichern, zu fühlen, zu sehen, zu denken, zu hören zu sehen…..mit einem Wort: unser Gehirn zu aktivieren.
Christiane Stenger, mehrfache Junioren-Gedächtnis-Weltmeisterin, Fernsehmoderatorin und Bestsellerautorin, ist am 27. September die Referentin in Marianne Macks ehrenamtlicher Vortragsreihe „Neue Perspektiven“. Ihr Thema: „Lassen sie ihr Hirn nicht unbeaufsichtigt!“ Das interessiert, denn über 450 Zuhörer sind gekommen, um im Raum „La Scala“ im Hotel „Colosseo“ etwas für ihre kleinen, grauen Zellen zu tun.
Christiane nimmt das „tun“ wörtlich und beginnt gleich mit dem Training und einer uralten Lern-Methode: der Körperroute mit ihren zehn Merkpunkten. Das bedeutet, dass jeder erst mal aufstehen muss. Eine Körperroute ist genau das, was das Wort sagt. Man sucht sich Punkte am ganzen Körper. Sie beginnt immer mit den Füßen, geht über die Knie in die Hosentaschen, den Rücken, den Bauch, die Brust, die Schultern, den Hals , das Gesicht und endet am Kopf. Doch nicht nur auf die Füße und so weiter schauen, sondern auch mal anfassen, fühlen, spüren…je mehr Sinne beschäftigt sind, desto mehr freut sich das Gehirn….
Christiane Stenger lebt in München und war nicht immer so erfolgreich. In der Grundschule langweilt sie sich und denkt sich alle möglichen Krankheiten aus um sich vor dem Unterricht zu drücken. Im Nachhinein kein Wunder, denn der Intelligenztest zeigt einen IQ von 145! Dieser Wert ist unglaublich hoch, ihn erreichen nicht mal ein Prozent der Bevölkerung. Christina überspringt eine Klasse, landet auf dem Gymnasium. Sie hat immer noch keine Lust, ist faul, macht keine Schulaufgaben, die Zensuren werden immer schlechter und bald ist ihre Versetzung gefährdet. Doch dann entdeckt sie das Gedächtnistraining, macht es zu ihrem Sport und legt los. Nach mehrmaligem Schulwechsel legt sie mit 15 ihr Abitur ab, nimmt an Gedächtniswettbewerben teil, gewinnt und schreibt an ihrem ersten Buch. Es wird ein Erfolg und der Beginn einer Karriere….
450 Zuhörer, vermutlich ohne einen IQ von 145, müssen sich jetzt 10 Wörter merken, die willkürlich aufgeschrieben wurden – eine Katastrophe? Oh nein, denn genau diese Wörter werden mit jeweils einem Körperteil und einer kleinen Geschichte in Verbindung gebracht. Und je verrückter diese ist, desto höher ist der Haftwert. Ein Erfolgserlebnis für das Publikum und dazu noch fröhliche Kommentare.
„Seien Sie kreativ“, sagt Chistiane Stenger, „mit dieser Routentechnik können sich sich alles merken, was sie schon immer wissen wollten“! Selbst die 50 Staaten der USA seien keine große Herausforderung, meint sie und so langsam glaubt auch der Vergesslichste an diesem unvergesslichen Abend, dass er kein hoffnungsloser Fall ist.
Weiter geht es Schlag auf Schlag, denn Christiane kennt viele Techniken, um sich Namen, Ziffern, Vokabeln, Texte, Formeln und Daten zu merken. Zwischendrin erklärt sie noch das Gehirn, dieses wunderbare Körperteil. „Jeder von uns hat etwa 80 Milliarden Nervenzellen. Unsere Galaxie, die Milchstraße, besteht aus ebenso vielen Sternen“. Und diese Milliarden an Gehirnzellen sind untereinander noch billionenfach verbunden. Na ja, vielleicht sind es ja bei einigen etwas weniger und trotzdem keimt doch jetzt die leise Hoffnung auf, dass selbst „nur“ 60 Milliarden reichen müssten, wenn man die nur richtig ausschöpft und etwas dafür tut.
Christiane Stenger sagt es klar: „Wer lernen will, muss sich konzentrieren, Ziele setzen, sich belohnen und begeistern, wiederholen und fühlen!“
An diesem Abend haben sich 450 Zuhörer äußerst wohl gefühlt, viel gelernt und viel gelacht und vergessen werden sie diesen wunderbaren Abend bestimmt nicht.
Und noch eine Familie wird sich freuen, denn nicht nur die Spenden der Zuhörer, sondern auch die gesamten Einnahmen aus dem Bücherverkauf von Christiane Stenger werden über Marianne Macks Förderverein „Santa Isabel e.V. – Hilfe für Kinder und Familien“ Mike zugute kommen. Mike ist acht Jahre alt, schwerstbehindert und kann nur in einem festen Rollstuhl transportiert werden. Seine Eltern brauchen dringend ein behinderten gerechtes Auto. Die Erfüllung dieses Wunsches ist durch diese Spenden jetzt ein wenig näher gerückt.