Dass Österreicher charmanter sind als Deutsche ist ein gängiges Vorurteil. Doch wenn Sie Professor Hademar Bankhofer, international anerkannter Medizinjournalist, geboren in Klosterneuburg (Niederösterreich) life erleben, muss man einfach feststellen, dass zumindest dieses Vorurteil kein Vorurteil, sonder die pure Wahrheit ist.
14. September, 19.30 Uhr im Europa-Park, Hotel „Colosseo“, Raum Convento. Der 31. Vortrag im Rahmen von Marianna Macks ehrenamtlicher Vortragsreihe „Neue Perspektiven“, die von `typisch frau`-Autorin Barbara Dickmann begleitet wird, steht an. Es wird ein Besucher-Rekord. Fast 600 Menschen sind gekommen, um etwas über die „sieben L“ zu erfahren, über sieben Aktivitäten, die helfen, gesund, vital und glücklich durch das Leben zu gehen. „Das ist gar nicht so schwer “, sagt Hademar Bankhofer und beginnt gleich mit dem ersten „L“, das für „Lernen“ steht. Denn alles fängt im Kopf an. Egal ob Sie abnehmen, oder mit dem Rauchen aufhören wollen. Das Gehirn ist ein Muskel! Trainieren Sie ihn und Sie bleiben geistig fit. Hier einige Tipps um Ihre grauen Zellen auf Trab zu bringen: Ein Gedicht auswendig lernen, den Taschenrechner wegwerfen, Fremdsprache lernen, endlich mal alle Funktionen des Handys herausfinden, drei bis vier Wallnüsse pro Tag, viel Naturjogurt, Lachs, Hering, Tunfisch, Makrelen, Birnen essen. „Wir nutzen nur 20 Prozent unseres Gehirns, „ manche auch viel, viel weniger“, meint der Medizinjournalist.
Das zweite „L“ steht für Laufen – für Bewegung. Sport ist ganz besonders wichtig für Menschen, die abnehmen möchten. „Treiben Sie Sport, aber gesund. Bauen Sie Bewegung in Ihrem Tagesablauf ein. Sorgen Sie für ausreichenden Schlaf und falls Sie Kniebeschwerden bekommen – einfach Hagebuttentee trinken.
Beim dritten „L“ schaut Hademar Bankhofer ganz besonders auf uns Frauen – und die schauen gerne zurück, denn der Referent liebt Farben und ist ein erfreulicher Anblick. Kein dunkler Zwirn, dafür ein ziemlich blaues Jackett, der obligatorische Schal, die grauen Haare nicht zu kurz und nicht zu lang, immer lächelnd und einen lockeren Spruch auf den Lippen. Und bei besagtem dritten „L“ redet er vom „Loslassen “, eine Kunst, die Frauen überhaupt nicht beherrschen. Familie, Haushalt, Beruf, einfach keine Zeit für ureigene Bedürfnisse – keine Zeit um neue Kraft zu schöpfen. „Steuern Sie dagegen. Seien Sie mutig und schreiben folgendes in Ihren Kalender: Freitag von 15 – 19 Uhr faulenzen! Oder: schöne Musik hören, oder: in den Wald gehen, oder, oder oder…..“ Lieber Hademar Bankhofer, das klingt so einfach, warum schaffen wir das einfach nicht?
Und schon sind wir bei „Lebenskraft“. Tanken Sie Lebenskraft indem Sie Ihr Immunsystem stärken. Hier einige Tipps: Klopfen Sie mit der Faust auf die Brust, denn das aktiviert die Thymusdrüse. Essen Sie selbstgemachte Hühnersuppe, Fisch, Haferflocken. Pflegen Sie Ihren Darm. Er freut sich über Sauerkraut und Naturjogurt. Zwei Glas Milch geben genügend Kalzium und sorgen Sie für Wärme. Auch Sex hat was mit Immunaufbau zu tun, denn „ein küssendes Paar wird nicht krank.“ Womit wir schon beim fünften „L“ wären und das steht für Liebe und Zuneigung. Gehen Sie liebevoll miteinander um. Oft reicht ein kleiner Zettel; „ Danke, dass Du gestern da warst! Kleiner Tipp für den Geburtstagstisch: Schenken Sie Ihren Mitmenschen einmal Zeit, sie werden sich freuen!“.
Wer sich im Augenblick freut ist offensichtlich. Die Zuhörer sind einfach begeistert. Lernen kleine Übungen die großes bewirken und versuchen, sich zumindest die letzten zehn Witze zu merken, die Hademar Bankhofer einfach gut rüberbringen kann. Was jetzt kommt ist klar. Das sechste „L“ steht für Lebensmittel. Oder besser gesagt: für die richtigen Lebensmittel. Wir versuchen es mit wenigen Sätzen, was eigentlich eine ganze Zeitung füllen müsste. Also: Essen Sie vollwertig und frisches Obst und Gemüse aus der Region. Trinken Sie schon Wasser bevor Sie durstig werden. Dunkle Weintrauben sind das reinste Anti-Aging-Produkt. Probieren Sie mal Schaf- oder Ziegenmilch, ganz besonders in den Wechseljahren. Essen Sie nicht zu üppig, zu salzig zu fettig, zu heiß, zu kalt. Und schon kommt das siebte „L“, das Synonym für Lachen. Keine Frage, hier ist das Soll mindestens für eine Woche voll erfüllt. Ein Kind lacht 100mal am Tag. Und wir? „Lachen Sie einmal am Tag aus vollem Herzen“, lacht unser Referent und das ist doch wirklich eine gute Idee. Es bessert die Laune, hilft gegen griesgrämige Falten und kostet überhaupt nichts.
Auch nach dem siebten „L“ haben fast 600 Menschen keine Lust nach Hause zu gehen. Was alle noch an diesem Abend bewegt, ist die Tatsache, dass mit den Einnahmen eine kleine Familie unterstützt wird, deren fast 15jähriger Sohn an einem seltenen Chromsomendefekt leidet, autistische Züge und dazu noch eine Autoimmunkrankheit hat. Für die Mutter ein 24-Stunden-Job. Und für die 13jährige , gesunde Schwester bedeutet es oft genug, einfach hinten dan zu stehen.